Tröpfchenmodell

Tröpfchenmodell
Trọ̈pf|chen|mo|dell 〈n. 11anschaul. Modell für den Atomkern, der, als Tröpfchen vorgestellt, zum Verständnis einiger experimentell beobachteter Eigenschaften der Atomkerne führt

* * *

Trọ̈pf|chen|mo|dell Kernmodell.

* * *

Trọ̈pf|chen|mo|dell, das <o. Pl.> (Kernphysik):
anschauliches Kernmodell, in dem der Atomkern als Tröpfchen einer Flüssigkeit aus Protonen u. Neutronen behandelt wird.

* * *

Tröpfchenmodell,
 
Flüssigkeitsmodell, von N. H. D. Bohr 1936 zur Erklärung der Kernbindungsenergie vorgeschlagenes und 1939 mit J. A. Wheeler für einen Versuch der theoretischen Erklärung der Kernspaltung angewendetes kollektives Kernmodell. Nach dem Tröpfchenmodell verhalten sich die Nukleonen in einem Kern ähnlich wie Moleküle in einem Tropfen inkompressibler, reibungsfreier Flüssigkeit. Dabei wird angenommen, dass die elektrische Ladung der Protonen gleichmäßig im Kern verteilt ist. Wird einem Kern genügend Energie zugeführt (z. B. durch die Absorption eines Neutrons), kann er sich nach dem Tröpfchenmodell hantelförmig verformen und schließlich an der dünnsten Stelle in zwei ähnlich große Stücke auseinander brechen. Obwohl dieses Modell nicht alle an Kernen beobachteten Phänomene erklären kann, insbesondere nicht solche, die mit der Schalenstruktur (Schalenmodell) verbunden sind, liefert es gute Abschätzungen für mittlere Kerneigenschaften.
 
Aus den dem Tröpfchenmodell zugrunde liegenden Annahmen ist die Bethe-Weizsäcker-Formel für die Kernbindungsenergie B (N, Z ) abgeleitet. Sie lautet (wenn sie als positive Größe angegeben wird):
 
Dabei sind N die Neutronen-, Z die Kernladungs-, A = Z + N die Massenzahl und a bis e empirische Konstanten. Die verschiedenen Beiträge, aus denen sich die Kernbindungsenergie zusammensetzt, werden physikalisch (von links nach rechts) als Volumenenergie, Oberflächenenergie, Antisymmetrieenergie, Coulomb-Energie und Paarungsenergie interpretiert; ε ist dabei —1 für u-u-Kerne, 0 für u-g- und g-u-Kerne sowie +1 für g-g-Kerne (u und g stehen für ungerades beziehungsweise gerades N und Z). - Aus der Bethe-Weizsäcker-Formel lassen sich bei fester Massenzahl A die Isobarenregeln (Isobare) ableiten.

* * *

Trọ̈pf|chen|mo|dell, das <o. Pl.> (Kernphysik): anschauliches Kernmodell, in dem der Atomkern als Tröpfchen einer Flüssigkeit aus Protonen u. Neutronen behandelt wird.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tröpfchenmodell — Das Tröpfchenmodell beschreibt einen Atomkern wie einen Flüssigkeitstropfen. Die Grundidee wurde von George Gamow entwickelt. 1935 stellte Carl Friedrich von Weizsäcker seine darauf beruhende Massenformel für Atomkerne vor, die mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Tröpfchenmodell des Atomkerns — lašelinis branduolio modelis statusas T sritis fizika atitikmenys: angl. liquid drop nuclear model vok. Tröpfchenmodell des Atomkerns, n rus. капельная модель ядра, f pranc. modèle à goutte du noyau, m; modèle de la goutte, m; modèle du noyau de… …   Fizikos terminų žodynas

  • Bethe-Weizsäcker-Massenformel — Die Artikel Bethe Weizsäcker Formel und Tröpfchenmodell überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne… …   Deutsch Wikipedia

  • Atomkernradius — Schematische Darstellung des Atoms. Nicht maßstäblich. Der Atomkern ist der im Vergleich zur Atomhülle winzig kleine Kern des Atoms. Kenntnisse über die Eigenschaften von Atomkernen sind beispielsweise zum Verständnis der Radioaktivität, der… …   Deutsch Wikipedia

  • Atommodell — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Atommodelle — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Atomtheorie — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Atomvorstellung John Dalton — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dalton-Modell — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Daltons Atomhypothese — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”